Am dritten und letzten vollen Tag, bevor es morgen Mittag zurück nach Deutschland geht, weckte mich die Sonne. Strahlender Sonnenschein am Morgen, was kann es schöneres geben im Urlaub? Wenn die Sonne auch den ganzen Tag am Himmel bleibt. Nach einem, wieder guten, Frühstück im Hotel stand heute das Titanic Museum auf dem Plan. Passenderweise heißt es auch Titanic Belfast.
Das Museum ist im Titanic Quarter. Sonntags morgens fahren leider nicht sehr viele Busse in Belfast. Doch die Bushaltestelle Chichester Road ist nur ca. 10 Minuten Fußweg vom Hotel entfernt. Die Buslinien 26 und 600 fahren zum Titanic Belfast. Mit dem Visitor Pass ist auch diese Busfahrt kostenfrei. Man hat ja diese schon mit dem Visitor Pass bezahlt. Am Museum angekommen steht links gleich die Nomadic, ein Tender Schiff der Titanic. Das Museum selbst ist einem Eisberg nach empfunden. Im unteren Bereich des Museums kann man auch parken, wenn man mit dem Auto anreist. Im Erdgeschoß befinden sich zwei Selbstbedienungsrestaurants, ein Shop und die Kassen für die Eintrittskarten. Da ich auch zum Titanic Dock & Pump House wollte kaufte ich gleich das Kombiticket. Dieses kostet 18,25 Pfund statt 14,50 Pfund und 6 Pfund. Auf den Kombipreis bekommt man dann mit dem Visitor Pass auch noch einmal 10% Rabatt. Ein Audio Guide wurde auch gleich für 3 Pfund erworben. So kann man sich im Museum zu vielen Bereichen Informationen auch auf Deutsch anhören. Mit der Rolltreppe geht es zum ersten Bereich des Museums, hier geht es um Belfast um 1900. Danach läuft man zur Geschichte von Harland and Wolff. Hier geht es dann 4 Stockwerke mit einem Fahrstuhl nach oben, ca. 50 Meter kann man dann in die Tiefe schauen. Die Werftarbeiter schauten von ihren Gerüsten bis zu 220m in die Tiefe. So bekam man einen Eindruck der Höhe. Im Museum gibt es dann ein kleines Fahrtgeschäft, dass langsam wie eine Geisterbahn die einzelnen Station der Arbeit in der Werft abfährt. Durch die Geräusche und Gerüche bekommt man ein Gefühl wie sich die Arbeiter gefühlt haben.
Das Museum ist sehr linear aufgebaut und so läuft man von einem Bereich in einen anderen. Nach der Fahrt schaut man sich die Titanic von innen an, wie war sie ausgestattet, welche Klassen gab es, welche Besonderheiten, was für Leute fuhren auf der Titanic und wie war die erste Route geplant. Als dann die Luft kälter wurde war klar, jetzt geht es um die dunkle Stunde der Titanic. Mit Funksprüchen an den Wänden wird der Bereich zum Untergang der Titanic eröffnet. Hier erfährt man wie viele Leute gestorben sind, was sich seitdem geändert hat, wie sich die Gerichtsverfahren geändert haben. Aber man kann hier auch die Plakate zu den Titanic Filmen finden.Aus einem Fenster kann man auf das Dock der Titanic schauen, mit Stahlstreben sind die Umrisse gut zu erkennen, auch die Olympic lag in diesem Dock, so ist das Dock doppelt so breit. Doch es ist atemberaubend die Größe des Schiffes zu erfassen.
Titanic Belfast – Das Wrack
In einer weiteren Abteilung erkundet man in einem Film das Wrack der Titanic auf dem Grund des Meeres. Zuerst sieht man einen Film über das Wrack. Danach steht man sozusagen über dem Wrack, das sich unter einem bewegt. Man steht auf Glasscheiben, wobei die Monitore noch einmal tiefer sind. Auf Touchscreens kann man auch selbst die Titanic erkunden und sich gefundene Wrackteile erklären lassen. Auch wenn die Aufenthaltsdauer um Museum mit 1,5h angegeben ist haben wir uns doch mehr als 3 Stunden darin aufgehalten. Nachdem wir durch waren gab es erst einmal eine kleine Stärkung und es wurden auch gleich Souvenirs für die Familie gekauft.
Titanic Dock & Pump House
Zu Fuß machten wir uns dann auf den Weg zum Titanic Dock & Pump House. Erst ging es über das ehemalige Dock der Titanic und der Olympic. Mit Leuchtstreifen sind die Umrisse im Boden markiert. Dann liefen wir die 10 Minuten zum Titanic Dock & Pump House. Diese Historic Landmark ist die einzige, die noch komplett erhalten ist wie zu Zeiten der Titanic. Im Pumpenhaus sieht man die Pumpen und Technik um das Dock trocken zu legen und zu fluten. Zu diesem Thema gibt es einen Film. Am beeindrucktesten ist aber das Dock an sich. Hier wurde die Titanic nach der Schifftauglichkeitsprüfung fit für ihre Reise gemacht. Von oben erahnt man schon die Tiefe. Aber man kann auch in das Dock reingehen und vom Grund auf nach oben schauen. Von oben wirken die Menschen unten ganz klein und von unten sieht man erst einmal wie groß der Unterbau der Titanic war.
Der ganze Bereich, Museum und Dock sind sehr schön aufbereitet und für mich auch ihr Geld wert.
Einkaufen in Belfast
Wie überall im Vereinigten Königreich haben auch in Nordirland sonntags viele Geschäfte offen. Daher fuhren wir mit dem Bus zu einem Retail Park, also einem Bereich mit vielen Geschäften. Leider gab es nämlich direkt in der Stadt keinen Sports Direct, aber dort. Die Busfahrt war wieder kostenfrei mit dem Visitor Pass, und sie dauerte auch nur ca. 5 Minuten vom Stadtzentrum aus. Bei Sports Direct kann man doch viele Sportsachen kostengünstiger als in Deutschland kaufen. Nach ausgiebigem Shopping ging es zurück ins Hotel und sich um die Einkäufe erleichtern. Da ich bald seit langem meinen ersten Jedermann Lauf mache stand auch etwas Sport auf dem Plan, joggen in Belfast. Es war sehr angenehm, am Lagan entlang durch irische Viertel bei angenehmer Temperatur.
Zum Abschluss des Tages wollten wir eigentlich beim Pizza Hut etwas essen. Doch zum Glück hatten sie nur noch 30 Minuten geöffnet und wir entschieden uns für das Nevada Surf. Hier gibt es leckere Burger, Steaks, Ribs und Chicken Wings. Das Essen hier war sehr lecker und mehr als ausreichend. Zur Vorspeise hatten wir Nachos, sie waren fast so gut wie die in Bristol im The Royal Oak Pub, dort gibt es die besten Nachos auf der Welt. Das Steak war zart, das Rippchen gut gewürzt, nur die Chicken Wings mit Peri-Peri für mich etwas scharf. Den krönenden Abschluss bildete dann eine Banofiwaffle, eine belgische Waffel mit Banane, Softeis und Karamell Soße, super lecker.